Cyberangriffe auf Kanzleien – Vorbeugung und Schadensbegrenzung

Im Jahr 2017 wurde eine der größten Anwaltskanzleien der Welt, DLA Piper, Opfer eines Ransomware-Angriffs, der dazu führte, dass das gesamte Computernetzwerk der Kanzlei lahmgelegt wurde. Der Angriff verdeutlicht die Anfälligkeit von Anwaltskanzleien für Cyberangriffe, die immer häufiger vorkommen.

In dem Maße, wie sich die Welt immer mehr ins Internet verlagert, steigen auch die Risiken, die mit der Geschäftstätigkeit dort verbunden sind. Das gilt insbesondere für Anwaltskanzleien, die eine Fülle sensibler Mandantendaten speichern, die für Cyberkriminelle ein attraktives Ziel darstellen.

Ein Paradies für Cyberkriminalität

Anwaltskanzleien verfügen über riesige Mengen an sensiblen Mandantendaten und geistigem Eigentum, die zur Erpressung von Lösegeld oder zu Betrugsdelikten verwendet werden können. Aufgrund der vertraulichen Informationen, über die Anwaltskanzleien verfügen, und der großen Geldbeträge, mit denen sie umgehen, sind sie ein bevorzugtes Ziel für Cyberkriminelle.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie sich Anwaltskanzleien vor Cyberangriffen schützen können. Eine der wichtigsten ist die Einführung einer umfassenden Cybersicherheitspolitik. Diese sollte alle Aspekte der Cybersicherheit abdecken – von der Mitarbeiterschulung bis zur Datensicherung und -wiederherstellung.

ein server wurde gehackt

Neben der Ausbildung von Mitarbeitern sollten Anwaltskanzleien auch technische Kontrollen zur Verhinderung von Cyberangriffen einführen. Dazu gehören Maßnahmen wie Firewalls, Systeme zur Erkennung und Verhinderung von Eindringlingen sowie Tools zur Erkennung und Entfernung von Malware. Durch Investitionen in diese Art von Schutzmaßnahmen können Anwaltskanzleien Angreifern den Zugang zu ihren Systemen und Daten erheblich erschweren.

Anwaltskanzleien sollten auch in eine Cyberversicherung investieren. Diese Art von Versicherung kann helfen, die Kosten eines Cyberangriffs zu decken, einschließlich der Kosten für die Beauftragung eines Cybersicherheitsunternehmens, das bei der Wiederherstellung hilft.

Was tun bei einer Cyberattacke?

Cyberangriffe können verheerende Auswirkungen auf eine Anwaltskanzlei haben. Zusätzlich zu den direkten finanziellen Kosten, wie z. B. den Aufwendungen für die Wiederherstellung und für entgangene Umsätze, kann auch der Ruf leiden. Für Anwaltskanzleien, die Opfer eines Cyberangriffs geworden sind, wird es schwierig sein, das Vertrauen ihrer Mandanten wiederzugewinnen.

Doch selbst die umfassendsten Präventionsmaßnahmen reichen möglicherweise nicht aus, um einen entschlossenen Angreifer aufzuhalten. Deshalb ist es für Unternehmen wichtig, schon präventiv einen Plan zu möglichen Schritten auszuarbeiten.

Der erste Schritt wäre die Eindämmung des Angriffs. Das bedeutet, dass die betroffenen Systeme isoliert und vom restlichen Netzwerk getrennt werden, um die Ausbreitung des Angriffs zu verhindern. Als Nächstes muss festgestellt werden, auf welche Daten zugegriffen wurde oder welche gefährdet sind. Auf diese Weise lässt sich das Ausmaß des Schadens bestimmen und feststellen, welche Schritte zur weiteren Schadensbegrenzung unternommen werden müssen.

Die Wiederherstellung kann ein langwieriger und teurer Prozess sein. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, ein Cybersicherheitsunternehmen mit der Wiederherstellung zu beauftragen. Wurden beispielsweise sensible Daten kompromittiert, kann es notwendig sein, ein Unternehmen zu beauftragen, das auf die Wiederherstellung von Datenverletzungen spezialisiert ist.

Johannes Dultz, CEO und Co-Founder von Jurebus Kanzleimarketing
Johannes Dultz,
CEO und Gründer

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Wer Frieden will, investiert in Verteidigung

Natürlich ist kein Unternehmen vor Cyberangriffen gefeit, und selbst die stärksten Abwehrmaßnahmen können letztendlich umgangen werden. Deshalb ist es für Anwaltskanzleien wichtig, einen Plan zu haben, wie sie auf einen erfolgreichen Angriff reagieren. 

Dieser Plan sollte Schritte zur Schadensbegrenzung, zur Benachrichtigung der betroffenen Mandanten und zur Wiederherstellung von Daten oder Systemen enthalten. Durch eine frühzeitige Vorbereitung können Anwaltskanzleien den durch einen Cyberangriff verursachten Schaden minimieren und ihren Betrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen.

Cyberangriffe sind eine ernsthafte Bedrohung für Anwaltskanzleien, aber sie müssen kein Todesurteil sein. Wenn Anwaltskanzleien Maßnahmen zur Vorbeugung und Reaktion auf Angriffe ergreifen, können sie den Schaden minimieren und die Daten ihrer Mandanten schützen.

Hinweis: Alle Informationen auf dieser Seite sind keine Rechtsberatung, sondern dienen der allgemeinen Information.

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