Fälle für den Fachanwalt sammeln

Der Weg zum Fachanwalt ist mit vielen Hürden gepflastert. Um überhaupt in die engere Auswahl für einen der begehrten Plätze zu kommen, müssen Anwälte ein vielfältiges Leistungsportfolio vorweisen.

Neben einer mindestens dreijährigen festen Anstellung in einer Kanzlei oder der selbständigen Tätigkeit als Rechtsanwalt über denselben Zeitraum, ist es ratsam, die eigenen Kompetenzen durch Fortbildungen unter Beweis zu stellen. Doch auch dabei gibt es einiges zu beachten. Denn nicht jede Art der Weiterbildung wird gleichberechtigt anerkannt.

Um sich als Anwalt für einen Fachanwaltstitel zu qualifizieren, ist es zunächst einmal wichtig, genügend Fälle vorzuweisen, in denen man sich mit dem jeweiligen Fachgebiet auseinandergesetzt hat. Für den adäquaten Nachweis ist es wichtig, entsprechende Falllisten anzulegen, die Angaben über Aktenzeichen, Zeitraum, Gegenstand, Art sowie Umfang der durchgeführten Tätigkeit enthalten. Wer z.B. einen Fachanwalt für Arbeitsrecht anstrebt, sollte beispielsweise mindestens 100 Arbeitsrechtsfälle bearbeitet haben.

Für andere Rechtsgebiete existieren verschiedene Mindestvoraussetzungen, die konkreten Zahlen finden sich in § 5 der FAO. Wichtig zu wissen ist in diesem Kontext auch, dass die Frage dessen, was als „Fall“ zu betrachten ist, mit dem damit verbundenen Schwierigkeitsgrad einhergeht. Dadurch ergibt sich in der Regel eine Gewichtungsverteilung zwischen 0.75 – 1.25, weshalb 100 Fälle nichts zwangsläufig auch die Mindestanzahl der 100 Fälle für beispielsweise einen Fachanwaltstitel für Arbeitsrecht erfüllen.

Johannes Dultz, CEO und Co-Founder von Jurebus Kanzleimarketing
Johannes Dultz,
CEO und Gründer

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Daher gilt die grundsätzliche Empfehlung, das Spektrum der bearbeiteten Fälle in einem Rechtsgebiet möglichst umfangreich zu gestalten, um zuverlässig auf die Mindestanzahl der benötigten Fälle für den Fachanwaltstitel zu kommen. Wer also den Fachanwalt für Arbeitsrecht erhalten möchte, sollte beispielsweise Fälle vorlegen, in denen es um Kündigungen, Verträge, Abfindungen oder auch Schadensersatzansprüche geht.

Natürlich ist es für Anwälte nicht immer einfach, geeignete Fälle für eine Fachanwaltsausbildung zu finden. Daher ist es ratsam, sich schon frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich bei erfahrenen Kollegen nach geeigneten Fällen umzuschauen. Auch die Betreuung durch einen erfahrenen Anwalt kann dabei helfen, die eigenen Kompetenzen unter Beweis zu stellen und sich so ein Fallportfolio aufzubauen, das für einen Fachanwaltstitel relevant werden kann.

Hinweis: Alle Informationen auf dieser Seite sind keine Rechtsberatung, sondern dienen der allgemeinen Information.

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