Ist Social Media relevant für Anwälte? Ihre Chancen und Möglichkeiten

Social Media sind eines der leistungsfähigsten Instrumente, die Anwälte zum Aufbau ihrer Praxis nutzen können. Sie können damit mit potenziellen Mandanten in Kontakt treten, Beziehungen zu Empfehlungsquellen aufbauen und Informationen mit der Öffentlichkeit teilen.

Einige Anwälte zögern noch, Social Media zu nutzen, weil sie glauben, dass es sich um Zeitverschwendung handelt oder dass es für ihre Praxis nicht relevant sei. Doch mittlerweile ist Social Media für viele Anwälte ein unverzichtbarer Marketing-Bestandteil und wichtig für die Kontaktaufnahme mit Mandanten.

Social-Media-Nutzung – aber richtig

Social Media kann jedoch ein Zeitfresser und ein Minenfeld sein. Wie können Sie also Social Media auf eine Weise nutzen, die sowohl effektiv als auch ethisch vertretbar ist?

Vertraulichkeit

Bewahren Sie die Vertraulichkeit von Mandanten. Dieser Punkt versteht sich von selbst. 

Da sich die Verschwiegenheitspflicht auf „Informationen, die sich auf die Vertretung eines Mandanten beziehen“, erstreckt, sollten Anwälte darauf achten, keine derartigen Informationen in ihren Social-Media-Beiträgen preiszugeben. Dazu gehören zum Beispiel Informationen über die Identität des Mandanten, die Rechtsangelegenheit des Mandanten sowie die rechtliche Analyse und Strategie des Anwalts.

Geben Sie niemals Informationen über Mandanten oder deren Fälle preis, solange Ihnen dazu nicht explizit eine Freigabe durch den Mandanten erteilt wurde.

Darüber hinaus sollten Anwälte darauf achten, in ihren Beiträgen in sozialen Medien keine vertraulichen Informationen über sich selbst preiszugeben. Dazu gehören zum Beispiel Informationen über den eigenen psychischen Zustand, die eigene körperliche Verfassung und die eigenen persönlichen Beziehungen des Anwalts.

Eine Frau hält ein Handy in der Hand und ist auf social media unterwegs

Aktualität

Stellen Sie sicher, dass Ihre Website und Ihre Social-Media-Plattformen auf dem neuesten Stand und korrekt sind. Dies scheint ein Selbstläufer zu sein, aber Sie wären überrascht, wie viele Anwälte veraltete oder ungenaue Informationen auf ihren Websites und Social-Media-Seiten veröffentlichen. Wenn ein potenzieller Mandant Ihre Website nicht finden kann oder wenn Ihre Website veraltet ist, weckt das nicht gerade Vertrauen in Ihre Kanzlei.

Nützlichkeit

Nutzen Sie Social Media, um nützliche Informationen zu verbreiten. In den sozialen Medien gibt es eine Menge unnützer Informationen, deshalb müssen Sie sicherstellen, dass Sie Inhalte teilen, die für Ihre Zielgruppe tatsächlich relevant sind. Dazu können Blogbeiträge, Artikel, Infografiken oder auch nur Links zu hilfreichen Ressourcen gehören.

Vermeiden Sie es, Social Media für Eigenwerbung zu nutzen. Wir alle wissen, dass penetrante Werbung in eigener Sache häufig den gegenteiligen Effekt hat. Das Gleiche gilt für Beiträge in den sozialen Medien. Wenn Sie nur Inhalte teilen, die für Ihre Kanzlei werben und davon erzählen, wie großartig Ihre Arbeit ist, werden die Leute Sie sehr schnell ignorieren oder blocken. Stellen Sie wertvolle Inhalte bereit, die das Interesse Ihrer potenziellen Mandanten ansprechen.

Professionelle Distanz

In den meisten Fällen ist es für Anwälte am besten, wenn sie sich nicht mit ihren Mandanten in sozialen Medien anfreunden oder ihnen folgen. Auf diese Weise lässt sich eine versehentliche Offenlegung vertraulicher Informationen vermeiden. Außerdem trägt dies dazu bei, das angemessene Maß an Professionalität in der Beziehung zwischen Anwalt und Mandant zu wahren.

Unter bestimmten Umständen kann es jedoch für einen Anwalt angemessen sein, sich mit einem Mandanten in den sozialen Medien anzufreunden oder ihm zu folgen. Das kann der Fall sein, wenn der Anwalt den Mandanten in einer Angelegenheit vertritt, bei der Social Media eine Rolle spielt, wie z. B. bei einer Verleumdungsklage, bei der er die Aktivitäten in den sozialen Medien überwacht. Das ist aber ein Ausnahmefall.

Johannes Dultz, CEO und Co-Founder von Jurebus Kanzleimarketing
Johannes Dultz,
CEO und Gründer

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Keine Rechtsberatung

Geben Sie keine Rechtsberatung in sozialen Medien. Dies sollte selbstverständlich sein, da es nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch aus der Marketingperspektive eine schlechte Idee ist. Benötigt man einen Rechtsbeistand, dann möchte man ihn nicht über einen Facebook-Post oder einen Tweet erhalten.

Beziehungspflege

Nutzen Sie Social Media, um Beziehungen aufzubauen. Social Media ist eine großartige Möglichkeit, mit anderen Anwälten und Fachleuten in Ihrem Bereich in Kontakt zu treten. Sie können Vordenkern folgen, LinkedIn-Gruppen beitreten und an Online-Diskussionen teilnehmen. Diese Aktivitäten können Ihnen helfen, Beziehungen aufzubauen, neue Dinge zu lernen und Ihre Kanzlei sichtbarer zu machen.

Seien Sie aktiv. Wenn Sie in den sozialen Medien untätig sind, werden Sie nicht den größten Nutzen daraus ziehen. Stellen Sie sicher, dass Sie regelmäßig interessante Inhalte teilen, auf Kommentare und Fragen antworten und sich an Online-Diskussionen beteiligen.

Social Media kann eine großartige Möglichkeit sein, für Ihre Kanzlei zu werben und Beziehungen zu Mandanten und anderen Anwälten aufzubauen. Aber es ist wichtig, sie sinnvoll und mit Bedacht zu nutzen.

Hinweis: Alle Informationen auf dieser Seite sind keine Rechtsberatung, sondern dienen der allgemeinen Information.

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